Nikolaus Brauns
Die Rote Hilfe Deutschlands definierte sich gemäß ihrem Statut als „eine überparteiliche Hilfsorganisation zur Unterstützung [...] der proletarischen Klassenkämpfer, die wegen einer aus politischen Gründen begangenen Handlung oder wegen ihrer politischen Gesinnung in Haft genommen sind“, sowie „der Frauen und Kinder von inhaftierten, gefallenen oder invaliden Klassenkämpfern des Proletariats“.[1]
Während Historiker in der DDR diese selbstproklamierte Überparteilichkeit der Roten Hilfe Deutschlands grundsätzlich als gegeben annahmen, wurde die RHD – soweit ihre Existenz überhaupt zur Kenntnis genommen wurde - von nichtmarxistischen Wissenschaftlern in der Regel als rein kommunistische Frontorganisation gewertet.[2]