Nikolaus Brauns

 

Rätekommunisten, Syndikalisten, Anarchisten und die Roten Hilfe

Die Rote Hilfe Deutschlands bildete mit über einer Million Einzel- und Kollektivmitgliedern Ende 1932 die stärkste revolutionäre Massenorganisation in der Weimarer Republik. Erste Rote-Hilfe-Komitees waren durch die KPD im März 1921 gegründet worden, als eine Massenrepression gegen Teilnehmer des niedergeschlagenen Arbeiteraufstandes in Mitteldeutschland und deren Familien einsetzte. 1924 wurde die Rote Hilfe zu einer zentralisierten Mitgliederorganisation umgewandelt, deren Aufgaben laut Statut in materieller, juristischer und moralischer Unterstützung von proletarischen politischen Gefangene sowie deren Familien bestand.

Obwohl eindeutig kommunistisch geführt  - Vorsitzender der Roten Hilfe war der spätere Präsident der DDR Wilhelm Pieck - hatte die RHD einen überparteilichen Anspruch. So gehörten ihr neben KPD-Mitgliedern einige Anarchisten, Sozialdemokraten, Linksliberale und in der großen Mehrheit Parteilose an. Auch Prominente wie Kurt Tucholsky, Albert Einstein und die Brüder Heinrich und Thomas Mann unterstützten die Rote Hilfe. [1]

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